Gewalt eskaliert im Limburger Partnerbistum Kumbo

Bischof Dr. Georg Bätzing ruft zu Gebet und Solidarität mit Menschen in Kamerun auf

In einer Pfarrei im Bistum Kumbo werden Hilfsgüter an Vertriebene verteilt. (c) Bistum Kumbo

Angesichts einer Verschlechterung der Sicherheitslage im Limburger Partnerbistum Kumbo hat Bischof Dr. Georg Bätzing die Katholiken im Bistum Limburg zum Gebet und Solidarität für die Menschen in Kamerun aufgerufen. „Seit sechs Jahren gibt es nun diese Unruhen, die Menschen das Leben kosten, die Freiheit und Sicherheit rauben und unsinnige Zerstörung anrichten“, betonte Bätzing in einem Schreiben an die Bischöfe des Partnerbistums Kumbo und der Diözese Mamfe. Die jüngsten Entwicklungen im anglophonen Teil Kameruns stimmten sehr sorgenvoll. Es sei schmerzhaft zu sehen, wie sich durch den anhaltenden Konflikt Gewalt und Furcht weiter ausbreiteten. Die Pfarreien im Bistum Limburg bat der Bischof, in den  Gottesdiensten am 8. und 9. Oktober mit einer Fürbitte an den Konflikt zu erinnern und für die Opfer und den Frieden zu beten.  

KONFLIKT TOBT BEREITS SEIT 2016

Seit 2016 tobt in Kamerun ein Konflikt zwischen der französischsprachigen Regierung und der anglophonen Minderheit Kameruns. Radikale Separatisten hatten die Unabhängigkeit des Landesteils von Kamerun ausgerufen. Durch den Konflikt haben bereits mehrere tausend Menschen ihr Leben verloren. Mehr als eine halbe Million Menschen mussten vor der Gewalt fliehen oder wurden vertrieben. Das Partnerbistum Kumbo versucht zu vermitteln und ruft zum Frieden auf. Kirchliche Vertreterinnen und Vertreter geraten aber zunehmend ins Visier radikaler Gruppen.

Ende September war das Bistum Limburg über die sich verschlechternde Sicherheitslage informiert worden. Demnach kam es in Mamfe und Kumbo zu einem Brandanschlag auf eine Kirche sowie zu Entführungen und Lösegelderpressungen von Priestern und anderen kirchlichen Vertreterinnen und Vertretern. Für die kirchlichen Mitarbeitenden werde es zunehmend schwerer, ihrer täglichen Arbeit nachzugehen, heißt es in dem Schreiben aus Kamerun. Bischof Aloysius Abangalo Fondong aus der Diözese Mamfe hatte an die Gläubigen im Bistum Limburg appelliert: „Verbindet euch mit uns im Gebet für die schnelle und sichere Freilassung unserer Schwestern und Brüder in Geiselhaft und für den Frieden in ganz Kamerun!“   

ZUR PARTNERSCHAFT DER BISTÜMER LIMBURG UND KUMBO

Die Partnerschaft des Bistums Limburg mit Kumbo besteht seit 1988. In den nun mehr als 30 Jahren hat sich ein enger Kontakt zwischen den Christen in Deutschland und Kamerun auf Pfarrei, Verbands- und Diözesanebene entwickelt. Delegationen aus Limburg und Kumbo besuchen regelmäßig das Partnerbistum. In dem aktuellen Konflikt unterstützt das Bistum Limburg seinen kamerunischen Partner auch finanziell, etwa zur Nothilfe von Geflüchteten.

Bischof Dr. Georg Bätzing bittet alle Pfarreien im Bistum, in den Gottesdiensten am 8. und 9. Oktober für die Menschen im Konfliktgebiet zu beten. Ein Vorschlag für eine Fürbitte lautet:

„Wir beten für den Frieden in Kamerun und weltweit. Schenke den Bedrängten Hoffnung und Zuversicht und lass‘ sie deine Liebe spüren. Trost spendender Gott…“