Er wurde im Februar 2019 verhaftet und inhaftiert und am 5. Dezember 2020 freigelassen. Der Ingenieur Wilfried Siewe wurde grundlos verdächtigt, zur Anti-Sardinard-Brigade (BAS) zu gehören.
Von Béatrice KAZE | Cameroon-Info.Net YAOUNDE – 07. Dezember 2020
Wilfried Siewe hat es geschafft, sich an diesem Samstag, dem 5. Dezember 2020, aus den Klauen der kamerunischen Justiz zu befreien. Der deutsche Ingenieur kamerunischer Herkunft wurde nach fast zwei Jahren hinter Gittern freigelassen.
„Wir gratulieren zu seinem Mut, für seinen Widerstand gegen die schmerzhafte Tortur im Gefängnis, das er wie ein Held triumphiert hat. Es ist eine neue Seite, die sich im Leben des Ingenieurs öffnet.“
Siewe wurde im Februar 2019 unter unglaublichen Umständen festgenommen. Während er mit Frau und Kindern seinen Urlaub in Kamerun verbrachte, wurde er an dem Tag, an dem er nach Deutschland zurückkehren wollte, von den Sicherheitskräften festgenommen.
„Er nutzte den Tag und beschließt, einige Fotos zu machen, um den Aufenthalt in seiner Heimat zu verewigen. Von der Pracht der Kathedrale von Yaoundé und der zentralen Post beeindruckt, will der junge Tourist auch im Gerichtsgebäude Fotos machen. Das bekommt ihm schlecht… Wilfried Siewe wird verhaftet und aufgefordert, seine Kamera abzugeben. Der Mann ahnt Böses und versucht zu fliehen – vergeblich. Bei der Überprüfung der Kamera entdeckt die Polizei Bilder einer Protestdemonstration, die in Deutschland stattgefunden hatte und zu Unrecht oder zu Recht der BAS (Separatistenbewegung) zugeschrieben wurde“.
Dieses Indiz reicht den kamerunischen Behörden, um ihn als Teil dieser Bewegung zu identifizieren. Wilfried Siewe wird zur Mobile Intervention Group (GMI) und dann zur Justizpolizei gebracht, wo er einige Tage in Gewahrsam gehalten wird, bevor man den Untersuchungshäftling schließlich an das Militärgericht verweist. „Das Glück scheint den Angeklagten schon vor dem Datum der ersten Anhörung verlassen zu haben„, nur scheinbar profitiert er von der Beendigung des Gerichtsverfahrens gegen bestimmte Beamte und Aktivisten des MRC. Pech für ihn, dass er sich im Yaoundé-Kondengui Gefängnis am 22. Juli 2019 just inmitten einer Meuterei widerfindet, mit der er nichts zu tun hatte. Nun wird er verurteilt zu drei Jahren Haft.
„Zwei Jahren von der Freiheit entwöhnt wird der Mann freigelassen, ohne dass sein Fall je ernsthaft geprüft wurde. Wie wird er diese verlorene Zeit wieder gut machen? Wer wird die hohe Rechnung der Gerichtskosten bezahlen? Wer wird den schwerwiegenden Schaden einer Person reparieren, die in der Zwischenzeit in Deutschland ihren Arbeitsplatz verloren hat, und als „vorbestraft“ gilt? Wie soll er einen neuen Job finden?“