Anyajua-Dorf, Belo. Die Boyo-Region im Nordwesten Kameruns bleibt am Sonntag, dem 30. August 2020, menschenleer. Die meisten Dorfbewohner befinden sich immer noch im Busch auf der Suche nach etwas Sicherheit.
Einer der Dorfbewohner, der mit einem Reporter in Bamenda spricht, sagt: „Wir sind gestern in den Busch geflohen, als wir die Nachricht bekamen, dass Militärs ins Dorf kommen würden, um separatistische Kämpfer anzugreifen. Jetzt haben wir erfahren, dass mehrere Häuser in Brand gesteckt und einige alte Menschen geschlagen und verwundet wurden.“
Nach Aussage der Dorfbewohner dauerten die militärischen Angriffe mehr als fünf Stunden. Sie beschuldigen das kamerunische Militär, Häuser niedergebrannt und mit roher Gewalt jeden traktiert zu haben, den sie im Dorf antrafen. Das kamerunische Verteidigungsministerium hat nach den Anschuldigungen der Dorfbewohner noch keine offizielle Erklärung abgegeben. In der Regel wird behauptet, Regierungssoldaten handelten professionell und eventuelle Anschuldigungen seien frei erfunden.
Das Dorf Anyajua soll ein Versteck für Bewaffnete gewesen sein, die für die Befreiung von Südkamerun bzw. Ambazonia kämpfen. Nach Aussagen von Sympathisanten von Ambazonia, die in den sozialen Medien veröffentlicht wurden, setzen Soldaten Häuser in Dörfern in Brand, während gleichzeitig die Regierung den Wiederaufbau der Nordwest- und Südwestregionen Kameruns propagiert.
Bilder: Archiv. Quelle: Mimi Mefo Info. https://mimimefoinfos.com/attack-in-anyajua-houses-set-ablaze-inhabitants-flee/