Junge Männer zwischen 14 und 24 Jahren haben in Kamerun derzeit das höchste Todesrisiko. Es sind nicht Drogen oder Verkehrsunfälle, die ihnen das Leben nehmen, sondern das kamerunische Militär. Wird irgendwo ein Stützpunkt der Unabhängigkeitskämpfer vermutet wie hier in Bafut (Nordwest-Provinz) bei Bamenda, wird jeder junge Mann, der sich in der Gegend aufhält, kurzerhand zum Terroristen erklärt. Nach der Ermordung werden den Unglücklichen oft Gewehre in die Hand gelegt, um die Toten mitsamt ihrer vermeintlichen Waffen wie eine Siegestrophäe zu präsentieren. Die Bilder werden vom Militär in Umlauf gebracht, um den Kampfeswillen der Unabhängigkeitsbewegung zu brechen. Doch das Gegenteil wird erreicht. Jeder Tote radikalisiert weitere junge Männer. Gewalt gebiert neue Gewalt. Ein Krieg ohne Aussicht auf ein Ende.