„Wir können uns nicht auf die Beamten verlassen, also vertrauen wir auf die Gnade Gottes.“
Nach Aussage eines hohen Kirchenbeamten in Kamerun geht das Vertrauen der Bevölkerung in ihre Regierung, die sogenannte ambazonische Krise (Bürgerkrieg im englisch-sprachigen Kamerun, seit nunmehr sechs Jahren) zu lösen, gegen null.
Das jüngste Kommuniqué der sogenannten Ambazonian Fighters (Kämpfer für die Unabhängigkeit des englischsprachigen Kameruns) besagt, es sollten keine offiziellen Nummernschilder mehr verwendet werden, sie seien Zeichen der Unterdrückung durch die Regierung. Jedes Fahrzeug, das dieses Nummernschild trägt, solle bereit sein für Maßnahmen gegen die Regierung; angehalten zu werden und nicht weiterfahren zu dürfen sei noch das Geringste, es könne auch zum Brand des Wagens kommen. Letzten Sonntag sollte der neue Bischof von Mamfe in sein Amt eingeführt werden und kein Verkehr war möglich.
Vor zwei Wochen in Bamenda war es an der PCC, ein neues Krankenhaus in Betrieb zu nehmen. Motorrad Taxifahrer waren gekommen, um die Einweihung mitzuerleben. Doch das Militär erschoss einen der Motorradfahrer. Die Kollegen begleiteten den Leichenwagen auf seinem Weg zum Totenhaus. Auf dem Rückweg wurden die Taxifahrer vom Militär verhaftet und ihre Motorräder konfisziert unter dem Vorwand, sie alle seien Ambazonia (Sezessions) Kämpfer oder Unterstützer.
Ein Regierungsbeamter kam jüngst als Delegierter der Regierung nach Nkambe auf der Kumbo-Bamenda-Straße. Sie gilt als sehr unsichere Straße. Er und sein Fahrzeug wurden bombardiert, alle Insaßen wurden getötet, sein offizielles Staatsbegräbnis war gestern. Die Stadt Bamenda ist groß und sehr unsicher. Jeden Tag sind Schüsse zu hören.
Wir alle leben immer weiter in einem Zustand großer Unsicherheit. Die Friedensverhandlungen scheinen ausgesetzt zu sein. Einige Gemeinden erheben sich, um die Aktivitäten der ambazonischen Kämpfer zu verurteilen.
Zur Zeit gibt es keine offiziellen Aktivitäten der Regierung, um die Kämpfe zu beenden. Traditionelle Herrscher, 20 aus SW und 20 aus NW treffen sich aktuell in Frankreich. Frankreich sagt, sie würden sie in Friedensmission ausbilden, ebenso die Schweiz, aber diese Dinge werden verdeckt gemacht und geschehen im Geheimen.
Die Regierung scheint wirklich hilflos zu sein, die Dinge in Ordnung zu bringen. Was z.B. das Autoschilderproblem angeht, kann die Regierung den Menschen keine Sicherheit gewähren, die Regierung kann ihren eigenen Leuten keine Sicherheit gewähren. Wir können uns nicht auf die Beamten verlassen, also vertrauen wir auf die Gnade Gottes.