Religionsführer in Kamerun wägen Kosten des Konflikts und wie er gelöst werden kann

Nach einem dreitägigen Workshop in Buea haben die Verantwortlichen verschiedener Religionen in Kamerun eine gemeinsame Erklärung abgegeben. „Es ist unerträglich“ heißt es darin, „welchen Preis die Zivilbevölkerung bezahlt für die Folgen des bewaffneten Konflikts im anglophonen Kamerun und des Boko-Haram-Aufstands im Norden.“

Foto (c) PCC. Der dreitägige Workshop in Buea ging mit Fürbitten und einer gemeinsamen Erklärung zu Ende

„Wir, die religiösen Führer Kameruns, erkennen unsere Neutralität und Unparteilichkeit an und behalten uns das Recht vor, darauf hinzuweisen, was in einer Konfliktsituation richtig oder falsch ist. Wir haben beschlossen, diese gemeinsame Erklärungen abzugeben.“

Die 27 Millionen Menschen in Kamerun haben zwei Amtssprachen – Englisch und Französisch – aber die Rechte der Menschen in den verschiedenen Sprachgruppen sind nicht gleich, das erfüllt die Verantwortlichen der Religionen mit Sorge. Sie sehen die Zivilbevölkerung schutzlos den Problemen ausgesetzt ebenso wie gewalttätigen extremistischen Gruppen wie Boko Haram.

Auf der Konferenz wurde vereinbart, dass die kamerunische Regierung die Möglichkeit eines „vermittelten Endes“ der Krise in den englischsprachigen westlichen Provinzen des Landes als einzige Möglichkeit zur Beendigung dieses sinnlosen bewaffneten Konflikts in Betracht ziehen sollte. Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass der Konflikt nur durch eine unabhängige Vermittlung von außen – wie etwa der deutschen Bundesregierung – zu lösen ist.

Die in Buea versammelten Frauen und Männer erklärten ihre Bereitschaft, als religiöse Führer Kameruns ihre Institutionen und Mittel zu nutzen, um „objektiv, treu, besorgt und liebevoll zu helfen und eine tragende Rolle zu übernehmen, um ein gerechtes und friedliches Ende der bewaffneten Konflikte und nationale Krisen zu erreichen, die das anglophone Kamerun und andere Regionen heimgesucht haben.“

Hier die Erklärung im Wortlaut
englisch: THE-BUEA-RELIGIOUS-LEADERS-DECLARATION2020Nov
französisch: DECLARATION-DES-CHEFS-RELIGIEUX
deutsch: Erklärung der Religionsführer in Kamerun zur aktuellen Situation in der Republik Kamerun

Die Konferenz wurde vorbereitet von EFACC (Ecumenical Forum on the Anglophone Crisis in Cameroon und durchgeführt von CEPCA. Hinter EFACC stehen der Ökumenische Rat der Kirchen (WCC), der Reformierte Weltbund (WCRC), der protestantische Kirchenbund in Kamerun (CEPCA), Mission 21 und die Basler Mission – Deutscher Zweig (BMDZ) als Mitglied in der Evangelischen Solidarität (EMS)