Der Außendienstmitarbeiter von COMINSUD Community Initiative for Sustainable Development und Pastor der Apostolischen Kirche, Tanjoh Christopher Fon wurde ins Bein geschossen. Angeblich war dies die Reaktion der Separatisten, nachdem der Pastor angeblich einem der „Generäle“ ein Audio geschickt hatte, in dem er fragte, warum sie den Einheimischen Geld abpressen. Der Mann Gottes verblutete, bevor er ins Krankenhaus gebracht werden konnte.
Tanjoh Christopher Fon, Humanitärer Helfer und Pastor, wurde am Freitag, dem 7. August 2020, in Batibo im Nordwesten Kameruns ermordet. Er war bei COMINSUD für das Welternährungsprogramm (WFP) tätig und unterstützte Lebensmittelverteilungsprojekt für Hungernde und Vertriebene (IDPs) in der Region Batibo.
Tanjoh Christopher wurde an diesem Morgen gegen 9.00 Uhr von bewaffneten Männern aus seinem Haus entführt. Zwei Stunden später wurde die Familie alarmiert, dass er am Eingang des Batibo-Krankenhauses St. John of God verblutet aufgefunden worden war.
Zuverlässigen Quellen zufolge bestand sein „Verbrechen“ darin, dass er die Exzesse der bewaffneten Männer gegenüber der Zivilbevölkerung angeprangert hatte, die sie zu schützen vorgaben. In einem Audio, das im lokalen Dialekt Moghamo aufgenommen und an einen „Amba-Generäle“ geschickt worden war, ist Christopher zu hören, wie er den Ambas von Gier und Erpressung abrät. Er verurteilt auch Entführungen und Erpressung von Lösegeld von der Bevölkerung. Er sagte, sie könnten nicht vorgeben, „… gegen La Republique zu kämpfen, wenn sie gleichzeitig die Bevölkerung terrorisierten“. Er kam zu dem Schluss, dass er als Pastor und Gottesdiener immer für die Wahrheit eintreten würde.
Auch die Vertriebenen-Organisation der Vereinten Nationen, UN-OCHA, trauert um Tanjoh Christopher Fon und hat in einem offiziellen Statement seine Ermordung verurteilt: „Wir fordern den Schutz der humanitären Helfer und der schutzbedürftigen Bevölkerung, insbesondere aller Parteien, die seit 2017 von der langjährigen Krise in den Regionen Nordwesten und Südwesten betroffen sind. Wir sind nach wie vor zutiefst traurig über diese schreckliche Hinrichtung eines humanitären Menschen.“
Fast jeden Tag erreichen uns Nachrichten von neuen Schreckenstaten der sogenannten Kämpfer für Unabhängigkeit, „Amba-Boys“:
Gestern erhielt ich die Nachricht von meiner ehemaligen Gastgeberin in Kumbo, dass ihr Sohn bei einem Verwandtenbesuch in Nkambé nördlich von Kumbo entführt wurde! Ambazonia Kämpfer haben ihn morgens auf dem Weg in den Ort geschnappt und verschleppt. Die Eltern hörten seither nichts mehr über seinen Verbleib. Der junge Mann und seine Eltern leben seit Jahren als Flüchtlinge in Nigeria. Er wollte auch zur Gemeinde nach Kumbo weiterfahren, um Grüße zu überbringen. Schrecklich. Der Konflikt in Kamerun ist noch immer ungelöst. Die Eltern bitten um ein Gebet für ihren Sohn.
Delegierter der Kirchenpartnerschaft des Kirchenbezirks Breisgau-Hochschwarzwald/Bui (Kumbo, NW Kamerun)