„Donnerstag der 14. März 2019 war ein schwarzer Tag für Wum (Menchum Division, Nordwest-Provinz, Kamerun – Partnerschaftsdekanat des Kirchenbezirks Göppingen bei Stuttgart)
Edward Cheng, ehemaliger Bürgermeister von Wum, Vorsitzender Partnerschaftskomitee Menchum.
Regierungssoldaten zündeten das Haus von KGR Bong Eric an, Vorsitzender der Kirchengemeinde PC Zonghonchia,Kesu Parish. Sie töteten vier Kinder auf seiner Kaffeeplantage und warfen ihre Leichen in das Feuer. Anschließend griff das Militär in der Nachbarschaft in Ko’ho den Palast des Chiefs an, töteten drei Menschen und warfen auch sie ins Feuer. Ihre Kugeln trafen auch zwei ältere Frauen, die eine ins Gesäß, die andere in das Bein, das so zerstört war, dass es amputiert werden musste. Ihr Menschen, die ihr Gottes Ebenbild seid, betet für die Menschen in der Kesu Gemeinde im Dekanat Menchum. Jetzt fliehen viele Menschen in den Busch auf der verzweifelten Suche nach Sicherheit. Dabei ist es Regenzeit und es ist fürchterlich, ohne Schutz vor Nässe und Kälte Tag und Nacht in den Wäldern draußen zu sein. Ich weine um mein Volk, es ist hart für uns, ich möchte glauben, dass Gott die Antwort weiß.“
Trotz aller internationaler Ermahnung und der Beteuerung der kamerunischen Regierung, ihre Militärs zu professionellem Verhalten zu animieren, kam es in der vergangenen Woche wieder zu Ausschreitungen gegen Zivilpersonen. Berichte aus Menchum und Bui erwähnen Greueltaten von Militärs gegen zwei Frauen (Queens) am Hof des Traditionellen Oberhaupts Chief Achuo Eric of Kooh Kesughu. Sein Palast wurde so schwer zerstört, dass das ehrwürdige Oberhaupt der Region nun ohne Obdach ist – ein in der Tradition Kameruns beispielloser Vorgang von Würdelosigkeit und Entehrung. Am Donnerstag seien außerdem mehrere Menschen in Wum Menchum Division zu Tode gekommen, von denen die Regierung vermutete, dass sie mit den Separatisten gemeinsame Sache machten. Aus der benachbarten Region Bui (Kumbo) wird berichtet, dass wiederum Häuser brannten, diesmal acht an der Zahl, was die etwa zehnfache Zahl von Obdachlosen bedeutet, die damit alles verloren haben. Laut Zentrum für Menschenrechte und Demokratie in Afrika (CHRDA) bedeutet der Verlust von Geburtsurkunden, Schulzeugnissen, Universitätsdiploma, Heiratsurkunden und Pässen, die allesamt durch einen Hausbrand unwiederbringlich verloren sind, faktisch die Entzivilisierung der Betroffenen: sie sind damit „Freiwild“ und können nicht mehr in die Stadt und in das zivilisierte Leben zurück kehren. Es sei nichts anderes als ein Vernichtungsfeldzug der kamerunischen Regierung gegen die eigene Bevölkerung.