Sein Bruder ist State Representative im US-Staat Indiana, doch das half Charles Wesco in der aktuellen Gewaltspirale in Kamerun nicht. Der US Missionar der Baptisten war am Dienstag morgen mit seiner Frau, einem Sohn und einem Mitarbeiter zum Einkaufen zwischen Bambili und Bamenda unterwegs, als ihn eine Gewehrkugel im Kopf traf. Er wurde in eine Gesundheitsstation und anschließend in ein Krankenhaus in Bamenda gebracht, doch die Ärzte konnten das Leben des 44-jährigen Vaters von acht Kindern nicht retten. Ein weiterer Fall von völlig sinnloser Gewalt in der Auseinandersetzung zwischen dem kamerunischen Militär und Unabhängigkeitskämpfern. Der Kampf um die Wahrheit hat bereits begonnen. Augenzeugen sprechen von Soldatenkugeln, die kamerunische Regierung spricht von Kreuzfeuer. Das macht Charles Wesco nicht mehr lebendig. Er hatte sich mit seiner Familie zwei Jahre lang auf den Einsatz in Nordwest-Kamerun vorbereitet.